Freitag, 15. März 2013

Länderrisiken: Dominikanische Republik giert nach Pueblo Viejo Schatz

Neue Vorfälle in der Dominikanischen Republik. Eine Verschiffung von Goldprodukten aus der umstrittenen Megamine Pueblo Viejo wurde aufgrund von angeblichen, bürokratischen Hürden aufgehalten. Weiterer Vorwand für die tiefgehenden Spannungen vor Ort, die nicht abreißen. Die Dominikanische Regierung versucht die Vereinbarungen um die größte, inländische Minenoperation mit den Anteilseignern und Betreibern, Barrick Gold (NYE.ABX) und Goldcorp (NYE.GG) [60:40 JV], für das Land zu verbessern und u.a. höhere Gewinnanteile herauszuholen. Weiter will die Regierung natürlich auch die Situation für die Locals und Regionals verbessern, deren Interessen unterstützen und die gesamte Situation zunehmend entschärfen.

Die Handlungen der Regierung und den Behörden bleiben aber natürlich ein schwieriger Spagat. Denn trotz der scheinbar relativ geringen Royalties, sind die laufenden Umsätze/Geschäfte in der Pueblo Viejo Operation für das Land sehr relevant: 20% der nationalen Exportleistung werden in 2013 quasi durch Mine erwirtschaftet. Bei den Streitereien und Debatten um höhere Anteile werden viele Fakten wieder stark verzerrt und medial manipuliert. Bsp. wird anhand der niedrigen Cash Costs argumentiert, und der scheinbar so enorm hohen Gewinnmargen. Die all-in Kosten und die signifikante CAPEX werden dabei aber weitgehend außen vor gelassen. Hinsichtlich der über viele Jahre irreführenden und vertuschten Reportings über die realen Gesamtkosten der Förderung ein Dilemma, das viele Produzenten trifft, und seit geraumer Zeit auch zunehmend als Boomerang zurückkommt.

So bleiben die Spannungen um Pueblo Viejo hoch und bedrohlich. Barrick und Goldcorp stehen weiterhin im Kreuzfeuer zwischen Behörden, Locals, Umweltaktivisten, Gewerkschaften, externen Vermittlern & Co. Die schwierige Lage wird von den großen Produzenten nachvollziehbar gekonnt heruntergespielt - zu viel steht eben auf dem Spiel. Interessant ist dabei auch, dass hauptsächlich nur Barrick die ganzen Breitseiten der Bevölkerung und den Medien abbekommt. Ein weiteres Beispiel dafür, wie schwer die Lage der No. 1 der Goldbranche im Hinblick auf die Social Community und dem Dealing mit den Locals & Regionals ist - in vielen Bereichen auf die Community Probleme inkl. den Ruf bei anderen großen Operationen/Entwicklungsprojekten des Konzerns zurückzuführen (vgl. bsp. Pascua Lama). Pueblo Viejo gehört nach dem Start der kommerziellen Produktion und der jährlichen Fördermenge von über einer Million Feinunzen Gold zu den 'Key Assets' der zwei Majors und die operative Entwicklung ist für die Konzerne sehr wichtig. Der weitere Verlauf bleibt äußerst spannend und wird nicht nur für den Minenstandort in der Karibik relevant sein.

Quote: Pueblo Viejo Goldmine – Größter Exporttreiber der Karibik
Die größte Goldmine in der Dominikanischen Republik wird nächstes Jahr für fast 20% der nationalen Exporte verantwortlich sein. Die gigantische Mine heißt Pueble Viejo und ist der neue Stolz des karibischen Goldsektors. Nach einer langen und beschwerlichen Konstruktionsphase wurde die kommerzielle Produktion in diesem Sommer gestartet. Pueblo Viejo wird nach den Prognosen der Betreiber Barrick und Goldcorp mit Gold- und Silberverkäufen nächstes Jahr rund 2 Milliarden USD erlösen. Der Minensektor wird für die Karibik damit immer wichtiger und ist zum treibenden Faktor der Wirtschaftsleistung geworden. Überschattet wird die boomende Minenindustrie jedoch von zahlreichen Protestbewegungen der lokalen Bevölkerung, die sich um die ökologischen Konsequenzen der umstrittenen Minenoperationen sorgen und über die Vorgehensweisen der großen Produzenten klagen..
Link: http://www.miningscout.de/kolumnen/Pueblo_Viejo_Goldmine_Groesster_Exporttreiber_der_Karibik/page_21/_76/__1264

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